Zentrale Vergabestelle bei der Stadt Blieskastel

Im Bereich Vergabe arbeiten ab sofort die Stadt Blieskastel und die Gemeinden Gersheim und Mandelbachtal in einem weiteren Gebiet eng zusammen...

Gersheims Bürgermeister Michael Clivot, Blieskastels Verwaltungschef Bernd Hertzler und die Bürgermeisterin von Mandelbachtal Maria Vermeulen (von links) bei der Vertragsunterzeichnung im Rathaus Blieskastel; stehend Hendrik Mischka (links) und Verwaltungsoberrat Jens Welsch. (Foto: Hans Hurth)

Der Ausbau der Interkommunalen Zusammenarbeit zur Schaffung von Synergien ist eine stetige Aufgabe, der sich die drei Bliestal-Kommunen Blieskastel, Gersheim und Mandelbachtal verpflichtet fühlen und dabei schon viele Jahre in unterschiedlichen Bereichen zusammenarbeiten. Jetzt steht ein weiteres Kapitel an, nämlich die Nutzung der zentralen Vergabestelle bei der Stadt Blieskastel. Deren Bürgermeister Bernd Hertzler blickte im Rathaus bei der Unterzeichnung der Vereinbarung auf die Präambel zum Vertrag, im dem festgehalten ist: „Die Gemeinden und die Gemeindeverbände im Saarland können und sollen sich einander bei der Durchführung ihrer Aufgaben unterstützen. Im Rahmen einer gedeihlichen und guten Zusammenarbeit sollen mit diesem Vertrag die vorhandenen Ressourcen bei der Stadt Blieskastel in Bezug auf eine bestehende zentrale Vergabestelle und vorhandenem Fachwissen und durch den gemeinsamen Austausch, effiziente Strukturen genutzt und Synergieeffekte erzielt werden. Gemeinsames Ziel der Zusammenarbeit ist die rechtskonforme, rechtssichere und wirtschaftliche Abwicklung von Vergabeverfahren. Mit der Durchführung der Vergabeverfahren bei der Vergabestelle der Stadt Blieskastel kann die jeweilige Auftraggeberin Kosten sparen, die Qualität der Aufgabenerfüllung verbessern und die Dauer des Verfahrens verkürzen.“

Wie Verwaltungsoberrat Jens Welsch erläuterte, habe die Einrichtung der Vergabestelle bei der Stadt Blieskastel ihre Geschichte. „Bereits mit Verfügung zum 1. Juli 2016 wurde die Stadtverwaltung umstrukturiert. Dies war unter anderem wegen dem Wegfall des damals noch pflichtigen Rechnungsprüfungsamtes unter Berücksichtigung der vom Ministerium für Inneres und Sport erteilten Ausnahmegenehmigung vom Mai desgleichen Jahres und anstehender Ruhestandsversetzungen erforderlich. Zugleich wurde dem Wunsch des Stadtrates entsprochen, mit dem Wegfall parallel eine zentrale Vergabestelle einzurichten. Das gesamte Beschaffungs- und Vergabewesen der Stadt Blieskastel ist seither in dieser Stelle gebündelt, die sich einer elektronischen und revisionssicheren Vergabeplattform bedient. Sie ist weisungsfrei und unabhängig tätig“, so Jens Welsch. Hauptverantwortlich sei der städtische Beamte Hendrik Mischka. Dieser habe sich, so Bernd Hertzler, bereits einen guten Namen im Saarland erarbeitet. „Die Stadt Blieskastel hat sich im Bereich der zentralen Vergabestelle nicht nur organisatorisch, sondern auch personell rund um Hendrik Mischka sehr gut entwickelt und sich auch über die Grenzen der jetzt anstehenden Zusammenarbeit hinaus eine sehr gute Reputation erarbeitet. Gemeinsam mit der Feuerwehrabteilung um Leiter Marco Nehlig werden seit geraumer Zeit Fachausschreibungen im Bereich des Feuerwehrwesens für andere Gemeinden im gesamten Saarland abgewickelt“, so Bernd Hertzler. “Bei Ausschreibungen im Feuerwehr-Wesen hat Marco Nehlig das nötige Fachwissen. Dies bestätigen vermehrt Anfragen anderer Saar-Kommunen wie zuletzt Heusweiler, Lebach, Bexbach und Kleinblittersdorf.“

Hendrik Mischka vom Hauptamt ergänzte mit statistischen Daten: „In 2022 haben wir Verfahren mit einem Auftragsvolumen von über vier Millionen Euro in etwa 100 Verfahren durchgeführt, davon bereits ein Viertel für die Gemeinde Mandelbachtal. Nennenswerte Projekte sind hier unter anderem die Sanierung der Arnold-Rütter-Schule in Erfweiler-Ehlingen und das Dorfgemeinschaftshaus in Heckendalheim. Für Gersheim wurde die Beschaffung eines HLF 20 und der Abschluss eines Rahmenvertrages für Reinigungsleistungen ausgeschrieben und zum Abschluss gebracht. Bei der Stadt Blieskastel stechen jüngst vor allem die Projekte Kita- Neubau Niederwürzbach, die Planungsleistungen für die Brücken in Wolfersheim/Breitfurt und Niederwürzbach sowie der Digitalpakt Schule hervor.“

Gersheims Bürgermeister Michael Clivot und Mandelbachtals Verwaltungschefin Maria Vermeulen freuten sich, die bisherige Unterstützung mit Blieskastel nun rechtlich und formal abgesichert fortzusetzen, über weitere Kooperationen werde nachgedacht. Maria Vermeulen nannte aktuell die Beschaffung eines Wehrfahrzeugs für Bliesmengen-Bolchen und zuvor die Einrichtung einer Schlauchwerkstatt der Wehren in Ormesheim. „Ich finde die zentrale Vergabestelle auch deshalb wichtig, weil das Vergabeverfahren immer komplexer wird. Ein zentraler Aufbau mit einem Personenstamm schafft viele Synergieeffekte, bringt nur Vorteile“, so Michael Clivot.  Bernd Hertzler erläutere abschließend: „Dreh- und Angelpunkt einer gut aufgestellten Vergabestelle ist die ständige Fortbildung des Personals in diesem sehr dynamischen, von EU-Recht und Rechtsprechung auf allen Ebenen geprägten Disziplin, die es in hoher Qualität nur bundesweit gibt. Dies gewährleisten wir bei der Stadt Blieskastel. Ich freue mich auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit." (Hans Hurth)